Rheumatoide Arthritis ist eine chronische entzündliche Erkrankung, die nicht nur die Gelenke betrifft. In diesem Artikel möchten wir einen umfassenden Überblick über die Krankheit geben, von der Definition über die Ursachen und Symptome bis hin zu den verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten. Etwa 1 von 100 Menschen in Deutschland ist an Rheumatoider Arthritis erkrankt. Obwohl Frauen und Menschen über 50 Jahren ein höheres Risiko haben, kann die Krankheit grundsätzlich jeden treffen. Sie kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und ist daher ein wichtiges Thema, das jeden betreffen kann. Deshalb ist es wichtig, gut informiert zu sein und frühzeitig die richtigen Schritte zur Diagnose und Behandlung einzuleiten.
Rheumatoide Arthritis (RA) ist eine chronische, entzündliche Systemerkrankung, die vor allem die Gelenke betrifft, aber auch andere Organe befallen kann. Der Begriff „Arthritis“ stammt aus dem Griechischen: „arthro-” bedeutet Gelenk und „-itis” steht für Entzündung. In der Medizin wird die Erkrankung manchmal auch als chronische Polyarthritis bezeichnet, da sie mehrere Gelenke gleichzeitig befallen kann.
Die Krankheit gehört zu den Autoimmunerkrankungen. Das bedeutet, dass das Immunsystem fälschlicherweise körpereigenes Gewebe angreift, in diesem Fall die Gelenkinnenhaut, auch Synovialis genannt. Dies führt zu Entzündungen, Schwellungen und Schmerzen in den betroffenen Gelenken und kann im schlimmsten Fall zur Zerstörung des Gelenks und zu bleibenden Behinderungen führen.
Obwohl die genaue Ursache der Rheumatoiden Arthritis nicht bekannt ist, gibt es mehrere Faktoren, die das Risiko, an der Krankheit zu erkranken, erhöhen können. Dazu gehören genetische Veranlagungen, Umweltfaktoren und bestimmte Aspekte des Lebensstils.
Eine Rolle spielen genetische Faktoren, da die Krankheit in manchen Familien gehäuft auftritt. Allerdings sei darauf hingewiesen, dass genetische Veranlagung nicht die alleinige Ursache für den Ausbruch der Krankheit sein kann. Umweltfaktoren wie Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum und chronischer Stress können ebenfalls zu einem erhöhten Risiko beitragen.
Auch hormonelle Veränderungen, insbesondere bei Frauen, können einen Einfluss haben. Frauen erkranken etwa zwei- bis dreimal häufiger an Rheumatoider Arthritis als Männer, und Hormonschwankungen während der Menstruation, Schwangerschaft oder in den Wechseljahren können die Symptome beeinflussen.
Infektionen könnten ebenfalls als Auslöser in Frage kommen, obwohl dies noch Gegenstand der Forschung ist. Einige Studien deuten darauf hin, dass Bakterien oder Viren das Immunsystem so beeinflussen können, dass es körpereigenes Gewebe angreift.
Die Entstehung der Rheumatoiden Arthritis ist also wahrscheinlich das Ergebnis einer Kombination genetischer, umweltbedingter und lebensstilbedingter Faktoren.
Die Symptome der Rheumatoiden Arthritis können sich schleichend entwickeln und sind oft vielschichtig, was die Diagnose erschwert. Typischerweise beginnt die Erkrankung mit leichten Schmerzen, Steifheit und Schwellungen in den kleinen Gelenken, z. B. an Händen und Füßen. Interessanterweise treten die Symptome meist auf beiden Körperseiten gleichzeitig auf.
Ein weiterer Hinweis auf die Erkrankung ist eine morgendliche Gelenksteifigkeit, die länger als 30 Minuten anhält. Mit der Zeit können auch größere Gelenke wie Schultern, Knie und Ellbogen betroffen sein. In besonders schweren Fällen kann die Krankheit sogar auf Organe wie Herz und Nieren übergreifen.
Neben den körperlichen Beschwerden können auch allgemeine Symptome wie Müdigkeit, leichtes Fieber und unerklärlicher Gewichtsverlust auftreten. Wenn dir diese Symptome bekannt vorkommen, solltest du dringend einen Arzt aufsuchen. Denn eine frühzeitige Diagnose und Therapie sind entscheidend, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen und die Lebensqualität zu erhalten.
Die Diagnose der Rheumatoiden Arthritis ist ein mehrstufiger Prozess, der mit einer gründlichen Anamnese und körperlichen Untersuchungen beginnt. In Laboruntersuchungen werden zahlreiche Blutwerte, Entzündungsmarker und spezifische Antikörper bestimmt. Auch bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder Kernspintomographie können bei der Diagnose der Erkrankung und der Beurteilung der Gelenkgesundheit hilfreich sein.
Sobald eine eindeutige Diagnose der Rheumatoiden Arthritis gestellt werden konnte, folgt die Therapie. Diese besteht in der Regel aus einer Kombination von Medikamenten und physiotherapeutischen Maßnahmen. Medikamente wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) können zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen eingesetzt werden. Es gibt auch spezielle Antirheumatika, die das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen können. In schweren Fällen kann die Therapie auch durch Biologika oder kleine operative Eingriffe wie Gelenkinjektionen unterstützt werden.
Auch die Physiotherapie spielt eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der Gelenkfunktion und Beweglichkeit. Insbesondere Übungen zur Kräftigung der Muskulatur und zur Verbesserung der Beweglichkeit können helfen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
Auch wenn die Rheumatoide Arthritis als chronische Erkrankung nicht vollständig geheilt werden kann, gibt es doch gute Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten, mit denen die Krankheit gut kontrolliert werden kann. Wichtig für eine erfolgreiche Therapie ist eine frühzeitige Diagnose. Denn nur dann ist es möglich, eine individuell abgestimmte Therapie für einen bestmöglichen Behandlungsverlauf zu entwickeln. Eine Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen kann dann mit hoher Wahrscheinlichkeit erreicht werden.
Obwohl die genauen Ursachen der Rheumatoiden Arthritis noch nicht vollständig verstanden sind, gibt es einige vorbeugende Maßnahmen, die das Risiko einer entzündlichen Erkrankung wie der Rheumatoiden Arthritis minimieren können. Der Schlüssel dazu ist ein gesunder Lebensstil.
Dabei spielt die Ernährung eine Schlüsselrolle bei der Vorbeugung von Entzündungskrankheiten. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und Ballaststoffen ist, kann Entzündungen im Körper reduzieren. Lebensmittel wie Fisch, Nüsse und grünes Blattgemüse sind daher empfehlenswert.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist Bewegung. Regelmäßige körperliche Aktivität, insbesondere Übungen, die die Gelenke nicht übermäßig belasten, können den allgemeinen Gesundheitszustand verbessern und das Risiko einer Rheumatoiden Arthritis verringern. Yoga oder Schwimmen sind gute Beispiele für gelenkschonende Aktivitäten.
Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum sind bekannte Risikofaktoren für viele Krankheiten, auch für Rheumatoide Arthritis. Der Verzicht auf diese Gewohnheiten kann daher vorbeugend wirken.
Stressmanagement ist ebenfalls wichtig, weil chronischer Stress das Immunsystem schwächen und Entzündungen fördern kann. Techniken wie Meditation, Achtsamkeit und ausreichend Schlaf können helfen, das Stressniveau zu senken.
Eine regelmäßige Gesundheitskontrolle und der Gang zum Arzt bei den ersten Anzeichen einer Gelenkentzündung sind wichtig. Früherkennung und rechtzeitige Behandlung können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.
Durch die Kombination dieser Maßnahmen kann das Risiko, an Rheumatoider Arthritis zu erkranken, verringert werden, auch wenn eine vollständige Vermeidung der Erkrankung nicht garantiert werden kann.
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